
Was beim BBQ zählt – und was man getrost vergessen kann
Grillmythen – was steckt dahinter?
Veröffentlicht am 12.05.2025 | 2 Minuten Lesedauer

Wenn die Tage länger werden und der Duft von Holzkohle durch die Gärten zieht, beginnt sie wieder: die Grillsaison. Doch rund ums Brutzeln am Rost halten sich hartnäckig einige Irrtümer. Zeit, fünf der bekanntesten Grillmythen genauer unter die Lupe zu nehmen.
1. Fleisch muss vor dem Grillen Zimmertemperatur haben
Ein Klassiker unter den Grillweisheiten – aber wissenschaftlich nicht haltbar und von Profiköchen wie Jörg Sackmann oder Heston Blumenthal bestätigt. Denn: Selbst wenn das Steak eine halbe Stunde auf der Arbeitsplatte liegt, bleibt es innen meist noch kühl. Viel wichtiger ist, dass das Fleisch gleichmäßig gart – und das gelingt auch direkt aus dem Kühlschrank, wenn man es richtig grillt. Also cool bleiben!
2. Nur Holzkohle sorgt für echten Grillgeschmack
Glüht hier etwa der Streit zwischen Gas und Kohle? Tatsache ist: Der beliebte „Grillgeschmack“ kommt nicht von der Kohle selbst, sondern vom austretenden Fleischsaft und Röstaromen. Gasgrills bringen oft sogar präzisere Temperaturen auf den Punkt – und wer auf Raucharoma nicht verzichten will, kann mit Räucherchips nachhelfen. Hauptsache heiß!
3. Erst nach dem Grillen salzen, sonst wird das Fleisch trocken
Falsch gedacht: Salz entzieht zwar Wasser – aber nicht sofort. Wer kurz vor dem Grillen würzt, sorgt für eine kräftige Kruste und intensiven Geschmack. Wer es lange vorher einwirken lässt, nutzt den Effekt sogar bewusst für Marinaden. Wichtig ist: Fleisch nicht in Flüssigkeit liegen lassen, sondern trocken tupfen – dann klappt es mit der Grillkunst.
4. Wenn Fett ins Feuer tropft, macht das nichts
Doch! Denn genau dann können krebserregende Stoffe wie PAK entstehen. Das belegen unter anderem Studien der WHO und des Umweltbundesamtes. Wer auf Sicherheit und Gesundheit achtet, sollte Grillschalen nutzen oder indirekt grillen – also das Fleisch nicht direkt über die Flammen legen. Bonus: weniger Flammen, mehr Kontrolle. Und der Geschmack? Bleibt trotzdem rauchig gut.
5. Einmal wenden reicht völlig aus
Ein ehrliches „Jein“. Ständiges Wenden ist unnötig – aber gelegentliches Drehen sorgt für gleichmäßiges Garen und verhindert, dass das Fleisch außen verbrennt. Wichtig: Nur mit der Zange arbeiten, nicht einstechen, damit die Säfte drinbleiben. Wer sein Grillgut aufmerksam behandelt, bekommt am Ende das beste Ergebnis.
Als Fazit bleibt: Nicht alles, was beim Grillen lautstark weitergegeben wird, stimmt auch. Wer ein paar einfache Regeln beachtet, kann mit gutem Gewissen genießen – egal, ob mit Kohle, Gas oder Elektro.

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