
Schauspielerin Jasmin Tabatabai ist sich ihres Lebensglücks bewusst
Eine echte Abenteuerreise
Veröffentlicht am 25.03.2025

Premiere: „Die Toten von Norden“ ist das erste improvisierte deutsche Audible Original Hörspiel, das wie ein True-Crime-Podcast klingt, aber einen fiktionalen Kriminalfall erzählt. Schauspielerin und Musikerin Jasmin Tabatabai (57) ist in der Produktion als Kommissarin Hülya Yilmaz zu hören. Im glüXmagazin spricht sie über die besondere Aufnahme-Erfahrung und glückliche Fügungen ihres Lebens.

Welche Rolle nehmen Sie im Hörspiel ein?
Jasmin Tabatabai
Ich spiele die Kommissarin Hülya Yilmaz, die über drei Jahrzehnte in verschiedenen Kriminalfällen ermittelt und es dann geschafft hat, sie miteinander zu verbinden. Emotional verlangt ihr diese Arbeit sehr viel ab. Sie ist überhaupt erst Polizistin geworden, weil sie als Kind mit einem der Opfer befreundet war. Für mich war es spannend zu ergründen, was das mit jemandem macht, über so viele Jahrzehnte ein ungelöstes Rätsel mit sich herumgetragen zu haben.

Sie haben zur Vorbereitung nur eine kurze Biografie zu Ihrer Figur und eine grobe Rahmengeschichte bekommen. Wie war die Aufzeichnung?
Jasmin Tabatabai
Ich hatte praktisch nur Stichpunkte zum Fall – also was wann geschehen ist – und ein paar Eckdaten zu meiner Rolle. Meinen Text durfte ich mir selbst ausdenken und improvisieren, damit es nachher wie ein echter Podcast klingt. Zusammen mit allen Beteiligten sind wir in den Ort Norden an der niederländischen Grenze gefahren, wo unser fiktiver Fall spielt. Die Natur war beeindruckend, das Wetter friesisch herb – die perfekte Stimmung. Wir haben während der Aufzeichnung in einer WG gewohnt und dort auch das Studio aufgebaut. Die Zeit war sehr intensiv, eine echte Abenteuerreise.

Neben der Schauspielerei und Musik haben Sie auch eine Leidenschaft für Fotografie. Ist das Ihr Ruhepol?
Jasmin Tabatabai
Mittlerweile vielleicht ein bisschen. Die Fotografie war mein erstes Hobby und begleitet mich seit meiner Jugend. Ich liebe vor allem die analoge Fotografie. Für den ganzen Prozess, ein Bild herzustellen, ist sehr viel Sorgfalt erforderlich, das gefällt mir. Und wenn der Film entwickelt wurde, ist es jedes Mal aufregend zu sehen, ob etwas Schönes drauf ist.

Hatten Sie im Leben schon einmal richtig viel Glück?
Jasmin Tabatabai
Mehrmals! Die Geburten meiner drei Kinder waren absolute Jackpot-Momente. Ich selbst hatte als Kind das Glück, mein Geburtsland Iran so ursprünglich kennenzulernen, wie es nicht mehr existiert. Und ich hatte das irre Glück, eine deutsche Mutter zu haben. Deshalb konnte ich mit meiner Familie nach Deutschland kommen, in ein Leben in Freiheit.

Basiert Ihr gesellschaftliches und politisches Engagement für Frauen- und Menschenrechte, vor allem im Iran, auf der Dankbarkeit für dieses Glück?
Jasmin Tabatabai
Mir ist schon als Kind bewusst gewesen, wie privilegiert ich bin und dass ich ohne aktives Zutun so ein schönes Leben führen kann. Dass ich auch noch einen künstlerischen Beruf ausüben darf, ist pures Glück. Dafür bin ich sehr dankbar. Es ist für mich deshalb selbstverständlich, für diejenigen zu kämpfen, die dieses Glück nicht haben.
Deborah Wirth freut sich aufs Hörspiel
„Die Toten von Norden“ ist ab Donnerstag, 27. März, bei Audible verfügbar.

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